„Rainy Season!“

Und so kam der erste Regen über Nacht. Jedoch konnte man ihn schon lange vorher riechen, die erdrückende Hitze machte schon lange darauf aufmerksam. So fing das Wellblechdach an Musik zu spielen, ein leise erklingendes Intro, ganz fein und leicht beginnt es zu tröpfeln. Plitsch, platsch, in gleichmässigem Rhytmus. Man hört dem Spiel aufmerksam zu, ist gespannt, wie es weiter geht. Der Takt wird schneller, und man spürt die Macht des Himmels, der seine Stärke zum Ausdruck bringt, der kein Erbarmen zeigen will mit der darunterliegenden Erde, die trotzend still steht. Die Töne werden intensiver im Dunkel der Nacht, erklingen tief im Aufprall, erschütternde Trommelschläge dringen in den Raum. Das einzige Licht, welches das Dunkel erhellt, kommt von draussen, von eben diesem sich aufprotzenden Himmelspiel. Man kann die Augen nicht schliessen, denn man könnte etwas von dem Naturspektakel verpassen. So liegt man wach im Bett. Und meine Gedanken suchen diesen Augenblick auf vom Wochenende, mit den Mädchen im Freibad, die man kaum von der Dusche wegbrachte. Und immer wieder hüpften sie unter diesen Regen vor dem Schwimmbecken, singend „Rainy Season! Rainy Season!“ Immer wieder, den fliessenden Regen geniessend, der für sie, wie ein Geschenk Gottes von oben herabströmte. Lächelnd schaut man zu, beeindruckt von dem Bild, dass einem nicht mehr loslässt, dass man nicht verlieren will.
So schläft man langsam wieder ein.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert